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Uransuche 1974 - 1977

Raum Althütte-Spiegelberg-Kaisersbach-Murrhardt

Herkunftsgebiet des Urans

Ergebnisse

 

Uransuche im Schwäbischen Wald

 

Mehr oder weniger in Vergessenheit geraten sind die in den Jahren 1974 bis 1977 im Raum Althütte – Spiegelberg - Kaisersbach – Murrhardt durchgeführten Uranbohrungen der Frankfurter Urangesellschaft. Bedingt durch die „Ölkrise“ im Herbst 1973 vervierfachte sich der Ölpreis, so dass die Industrieländer, darunter auch die Bundesrepublik Deutschland, den Ausbau der scheinbar wirtschaftlicheren Kernkraftwerke vorantrieben. Die damals bekannten Uran-Vorkommen hätten den Bedarf an Uran für die im Aufbau befindlichen Kernkraftwerke auf längere Sicht nicht decken können. Dies führte naturgemäß zu einer Verknappung in der Uran-Versorgung und dementsprechend zu einem starken Anstieg der Uran-Preise. 

Aus dem Mittleren Keuper der Stuttgarter Randlagen war bekannt, dass vor allem in den Schilfsandsteinschichten des Killesbergs und der Karlshöhe erhöhte Radonmesswerte vorhanden waren, die in Verbindung mit Uran-Zerfallsprozessen zu erklären sind. Ähnliche Befunde waren aus dem Mittleren Keuper aus dem Schwäbischen Wald bekannt, so dass mit finanzieller Unterstützung der Bundesregierung die Frankfurter Firma Urangesellschaft mit der Uran-Exploration im Raum Murrhardt beauftragt wurde. 

Die Uran-Vorkommen im Mittleren Keuper sind im Wesentlichen auf den Schilfsandstein (km2), den Kieselsandstein (km3s) und den Stubensandstein (km4) begrenzt. Ein ausgedehntes Gewässer-System transportierte vor über 207 Millionen Jahren Verwitterungsschutt aus dem Fennoskandisch-Baltischen Festland aus dem Norden heran und bildete die Grundlage für die Schilfsandstein-Formation. Kiesel- und Stubensandsteinbestandteile wurden durch große Flüsse vom Böhmisch-Vindelizischen Land aus Osten und aus Süden in unserem Raum abgelagert. Mit dem Verwitterungsschutt (Gerölle, Sande, Tone) wurden auch Uranverbindungen in den Flussrinnen abgelagert, so dass die Uran-Anreicherungen in stark unterschiedlichen Konzentrationen im Gestein vorhanden sind. 

Die von der Urangesellschaft im Schwäbischen Wald durchgeführten 135 Bohrungen, die Tiefen zwischen 95 m und 120 m erreichten, ergaben durchaus interessante Befunde. Zur damaligen Zeit wäre ein Uranerz-Abbau dann rentabel gewesen, wenn in einer Tonne Gestein 500 Gramm Uran-Oxid enthalten gewesen wären. Die Bohrungen 1975 erbrachten den Beweis, dass zwei Gesteinshorizonte Urangehalte bis zu 500 Gramm Uran-Oxid pro Tonne Gestein auf maximal einem Meter Mächtigkeit enthalten. Das beste Bohrergebnis 1976 wurde im Bereich des Schilfsandsteines mit lokal 1.200 Gramm Uran pro Tonne Gestein erzielt. Südlich von Fautsbach im Gewann „Ochsenhau“ wurden im Stubensandstein Werte von 300 Gramm Uran pro Tonne Gestein bei über 2 m Mächtigkeit festgestellt. Die Uran-Funde im Schwäbischen Wald wurden von den Vertretern der Urangesellschaft als „gesicherte Sparkasse in Notfällen“ bezeichnet. 

Letztendlich führten die doch sehr stark schwankenden Urangehalte im Prospektionsgebiet dazu, dass die Urangesellschaft an einer weiteren Erforschung der Uran-Vorkommen im Schwäbischen Wald nicht mehr interessiert war.

 

 Die "Uranlagerstätte" Murrhardt im Schwäbischen Wald von Bernd Laquai, 30.07.2014:

 www.opengeiger.de/HoerschbachtalDoku.pdf

 

 

 

 

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