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Profil der Tiefbohrung

Ruhrgas AG

Neue Erkenntnisse zur Geologie des Deckgebirges

 

 

Die Tiefbohrung Allmersbach am Weinberg im Jahr 1969 

  

     

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ruhrgas AG

 Die zunehmende Verwendung von Erdgas und dessen Transport über große Entfernungen in Pipelines machte die Einrichtung von unterirdischen Gasspeichern notwendig. Mit Hilfe einer Tiefbohrung ließ die Ruhrgas AG im Jahr 1969 bei Allmersbach am Weinberg untersuchen, ob die geologischen Gegebenheiten (Aufwölbung des Zwingelhäuser Schildes mit einer Aufwölbung von 30 bis 40 m) für einen solchen Gasspeicher geeignet sein könnten. Durchgeführt wurde die Bohrung von der Preußag/Hannover. Die ehemalige Bohrstelle ist heute nicht mehr zu sehen, sie liegt etwa 250 m südlich der Schwarzackerstraße und etwa 100 m westlich der Kreisstraße Richtung Großaspach. 

Mit Rücksicht auf die nur 1,5 km entfernten Rietenauer Mineralquellen wurde bis zu einer Tiefe von 37 m eine Trockenbohrung niedergebracht. Die weitere Bohrung bis zu einer Tiefe von 721 m (Endteufe) wurde meist durch Rollenmeißel mit Spülung durchgeführt. Die Bohrung erfüllte nicht die in sie gesetzten Erwartungen, da die anstehenden Schichten des Buntsandsteins und des Rotliegenden nicht die für die Gasspeicherung erforderliche Porosität von über 20 % haben.

Durch die Bohrung wurde im bisherigen Kenntnisstand über die Geologie des anstehenden Deckgebirges eine große Lücke gefüllt. In der Fachwelt fand die Tiefbohrung großes Interesse.

 

Neue Erkenntnisse ergaben sich durch die Tiefbohrung über:

  • die Ausbildung des Grundgebirges: gefunden wurden biotitische Gneise und Granitschlieren, die auf Moldanubikum hindeuten. Aus der Lage nördlich der Neckar-Jagst-Furche, die man als Naht zwischen den alten Kontinentalplatten des Moldanubikums und des Saxothuringikums deutet, wären aber metamorphe, paläozoische Schiefer und damit Saxothuringikum zu erwarten gewesen.
  • die Mächtigkeit (133 m) und Verbreitung der Tröge des Rotliegenden
  • das Fehlen von marinem Zechstein (in Heilbronn vorhanden). 
  • die Mächtigkeit der einzelnen Abschnitte des Buntsandsteins.
  • das Fehlen von Salzlagern im Mittleren Muschelkalk im Bereich der Tiefbohrung: vermutlich befand sich im Raum Backnang eine salzfreie Schwelle (Steinsalzmächtigkeit in den Schächten bei Heilbronn 40 m, in der Bohrung Rudersberg 10 m). 
  • Dolomit und Fränkischen Grenzschichten im Oberen Muschelkalk. 
  • die im Bohrloch bei der Endteufe in 721 m gemessene Temperatur von 34°C

 

                                                                                                                                            Text: Klaus Dahl

  

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